Eine Lieferkette (Supply Chain) umfasst sämtliche Schritte – von der Beschaffung des Rohmaterials bis zur Auslieferung des Endprodukts. Das Supply Chain Management (SCM) bezeichnet nun die Koordination und Steuerung aller Aktivitäten, die zur Herstellung und Lieferung von Waren und Dienstleistungen entlang der Lieferkette nötig sind. SCM soll diesen hochkomplexen Prozess effizient organisieren mit dem Ziel, die Kosten zu optimieren, die Lieferzeiten zu verkürzen und die Kunden zufriedenstellen. Dazu gehören unter anderem Beschaffungsmanagement, Produktionsplanung, Lagerhaltung und Distributionsplanung. Hinzu kommen externe Faktoren wie Nachfrageänderungen und Markttrends.
Wichtiger Aspekt: Nachhaltigkeit
Ein Aspekt, der in den letzten Jahren immer weiter in den Fokus rückt, ist die Nachhaltigkeit. Unternehmen sehen sich der Herausforderung gegenüber, ihre Lieferketten umweltfreundlicher zu gestalten und verstärkt soziale Verantwortung zu übernehmen. Die Integration nachhaltiger Praktiken bringt viele Vorteile. So können Unternehmen auf diese Weise Ressourcen schonen, Abfall reduzieren und ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Das senkt Kosten und verbessert zugleich das Image von Hersteller und Marken.
Heutzutage ist Supply Chain Management ein integraler Bestandteil zahlloser Unternehmensstrategien. Der Begriff ist aus dem Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken. Doch bis dahin war es ein weiter und spannender Weg. Die Wurzeln des Lieferkettenmanagements reichen viele Jahrhunderte zurück. Einem enormen Schub erlebte dieses Denken dann im Zuge der Industriellen Revolution.
Meilenstein „Just-in-Time“
Als Meilenstein in der SCM-Entwicklung gilt die Einführung des „Just-in-Time“-Konzeptes, abgekürzt JIT durch den Automobilhersteller Toyota in den 1970er Jahren. JIT, ausgerichtet auf die Minimierung der Lagerbestände und die enge Verknüpfung von Nachfrage und Produktion, war in dieser Hinsicht wegweisend.
Wichtiges Standardwerk
Ein weiterer wichtiger Schritt war das Erscheinen des Buchs „Introduction to Materials Management“ im Jahr 1982. Arnoldo Hax und Donald Snyder begründeten damit das moderne Verständnis von SCM. Ihr Werk präsentierte Konzepte wie Materialbedarfsplanung, Bestandsmanagement und Beschaffung. Das Buch trug entscheidend dazu bei, das Bewusstsein für die strategische Bedeutung einer effektiven Lieferkettensteuerung zu wecken bzw. zu schärfen.
Nicht zu unterschätzen ist zudem das Potenzial des Risikomanagements. Unternehmen können mit Hilfe von SCM potenzielle Risiken in der Lieferkette erkennen und proaktiv gegensteuern. Auswirkungen von Unterbrechungen, etwa durch Naturkatastrophen oder politische Instabilität, lassen sich so abmildern.
Ein weiterer Vorteil ist die Lieferkettentransparenz. Moderne SCM-Tools schaffen einen Informationsfluss in Echtzeit. So ist man jederzeit über den aktuellen Stand der Lieferung im Bilde. Das wiederum erleichtert die Planung und verhilft zu schnelleren Reaktionszeiten bei plötzlichen Veränderungen.
Vielleicht am wichtigsten ist die signifikante Steigerung der Kundenzufriedenheit: SCM dient der rechtzeitigen Lieferung einwandfreier Produkte. So werden Neukunden gewonnen und vorhandenen Bindungen gestärkt.
Ein Schlüsselbereich des SCM ist die Beschaffung, also der Prozess der Auswahl und des Erwerbs von Rohstoffen, Komponenten etc. Alles, was zur Herstellung eines Produkts oder zur Bereitstellung einer Dienstleistung benötigt wird, findet sich in eine effektiven Beschaffungsstrategie wieder. Ziele sind unter anderem Kostenoptimierung und Qualitätssicherung.
Transport und Logistik sind weitere Hauptkomponenten. Sie zielen darauf ab, den Weg von Waren und Produkten über die verschiedenen Stufen der Lieferkette hinweg zu organisieren. Die Lagerhaltung und Bestandsverwaltung mittels SCM soll sicherstellen, dass die richtigen Produkte in der erforderlichen Menge zum gewünschten Termin zur Verfügung stehen. Schließlich will die Nachfrage bedient werden – ohne dabei immense Lagerkosten zu erzeugen.
Es liegt auf der Hand, dass die rasante Entwicklung digitaler Möglichkeiten für eine permanenten Schub im Bereich Lieferkettenmanagement sorgen. So spielt zum Beispiel die Cloud längst eine entscheidende Rolle, indem sie flexible und skalierbare Infrastrukturen für große Datenmengen bereitstellt. Cloud-basierte Lösungen erlauben verbesserte Kooperationen zwischen den Lieferkettenpartnern – dank nahtlosem Austausch von Informationen in Echtzeit. Analysetools auf Cloud-Plattformen helfen Unternehmen zudem, Risiken zu minimieren und wichtige Entscheidungen auf breiterer Faktenbasis zu treffen.
Geradezu umwälzend für den Lieferkettenbereich war und ist die Industrie 4.0: Automatisierung, Vernetzung und Datenanalyse werden im hohen Tempo vorangetrieben. Der Einsatz von maschinellem Lernen, KI (künstlicher Intelligenz) und IoT (Internet der Dinge) führt zu einer Optimierung der Herstellungs- und Logistikprozesse. Echtzeit-Überwachung, strategische Planung und immer genauere Prognosen tragen zur verbesserten Anpassungsfähigkeit an die ständig wechselnden Marktanforderungen bei.
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und aktuelle Nachhaltigkeitstrends verändern das Supply Chain Management (SCM) grundlegend. Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, ihre Lieferketten nicht nur effizient und kostengünstig zu gestalten, sondern auch nachhaltig und verantwortungsvoll. Das LkSG verpflichtet Unternehmen, Menschenrechte und Umweltstandards entlang der gesamten Lieferkette zu wahren, was eine umfassendere Transparenz und engere Kontrolle von Zulieferern erforderlich macht. Parallel dazu fordern Kunden, Investoren und Regierungen immer stärker nachhaltige Praktiken, was den Einsatz von umweltfreundlichen Materialien, CO₂-Reduktion und faire Arbeitsbedingungen in den Fokus rückt. SCM wird dadurch strategischer und komplexer: Es geht nicht mehr nur um die Optimierung der Prozesse, sondern auch um die Integration von Nachhaltigkeitszielen, die langfristig Wettbewerbsvorteile bieten und das Markenimage verbessern können.
Es gibt eine Vielzahl von SCM-Software-Lösungen auf dem Markt. Sie unterscheiden sich in Funktionsumfang, Skalierbarkeit und diversen anderen Merkmalen. Sehr wichtig bei der Auswahl ist die Zielgruppe, denn die Anforderungen sind von Branche zu Branche unterschiedlich. Nicht selten braucht es spezialisierte Funktionen. Auch die Größe des Unternehmens ist ein Faktor. Konzerne oder stark wachsende Mittelständler suchen häufig nach leicht skalierbaren Lösungen: Die Software muss mit dem Wachstum mithalten können. Auf jeden Fall sollte die Lösung in Bestandssysteme des jeweiligen Unternehmens integriert werden können, zum Beispiel ins ERP-System oder in die digitale Lagerverwaltung.
Viele Unternehmen nutzen Lösungen für das Supply Chain Management (SCM), um die Beschaffung, die Lieferantenbeziehungen und die Logistik der Lieferkette zu verwalten, während andere auf die in Product-Lifecycle-Management-(PLM)-Lösungen eingebetteten Funktionen für das Lieferkettenmanagement zurückgreifen. Welche Lösung brauchen Sie – oder brauchen Sie gar beides?
Mittels Product Lifecycle Management (PLM) können Unternehmen ihre Produkte und Prozesse über den gesamten Lebenszyklus hinweg verwalten. PLM-Systeme ermöglichen es den Nutzern, sämtliche Informationen zu einem Produkt an einem zentralen Ort zu speichern und zu verwalten – seien es Zeichnungen, Stücklisten oder Dokumentationen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Schneller am Markt
Viele Fachleute sind sich einig, dass die Zukunft des Lieferkettenmanagements in der geschickten Anwendung von PLM liegt. Durch die nahtlose Einbindung von SCM in PLM können Unternehmen ihre Lieferketten optimieren, ihre Effizienz steigern und somit Wettbewerbsvorteile erlangen. Unternehmen, die PLM erfolgreich einsetzen, können ihre Produkte schneller auf den Markt bringen, die Qualität verbessern und zugleich Kosten senken. Mit den passenden Instrumenten, Technologien und Schulungsmaßnahmen lässt sich das volle Potenzial von PLM ausschöpfen. Der Umgang mit der Lieferkette wird dadurch auf ein völlig neues Niveau gehoben.
In der Ära des raschen Fortschritts und der ständigen Innovation einerseits und der wirtschaftlichen Unbeständigkeit andererseits wird von Unternehmen ein Höchstmaß an Agilität gefordert. Die Anforderungen an eine zuverlässige Kommunikation mit Zulieferern und reibungslose Prozesse beginnen bereits in der Phase der Produktentwicklung – von der Idee über das Design bis hin zur Konstruktion. Eine Lösung liegt in der Integration von PLM (Product Lifecycle Management) und SCM (Supply Chain Management), um ein nahtloses und ganzheitliches System zu schaffen. Doch warum ist diese Integration unerlässlich?
Zeiteffizienz
Durch die Integration von PLM und SCM wird die Optimierung der Produktlebenszyklen sowie der Lieferketten beschleunigt. Änderungen am Design eines Produkts in PLM werden nahtlos an das SCM weitergeleitet und automatisch aktualisiert. Dies minimiert den Zeitaufwand für die Suche nach Daten, die nun in einem einzigen integrierten System verfügbar sind.
Verbesserte Zusammenarbeit und Transparenz
Der eigentliche Wert von PLM und SCM liegt in der Schaffung einer ganzheitlichen Sicht auf die Produktinformationen. Die Integration ermöglicht eine unternehmensweite Zusammenarbeit und bietet Benutzern eine einheitliche Sicht auf das Produkt, ohne dass mehrere Datensilos betrieben werden müssen.
Wettbewerbsvorteil durch Agilität
Die nahtlose Integration von SCM in PLM erleichtert den reibungslosen Ablauf vom Konzept bis zur Auslieferung. Die Flexibilität, Änderungen in der Konstruktion schnell und effektiv umzusetzen und sie nahtlos an andere Abteilungen und Systeme weiterzugeben, ermöglicht es Unternehmen, agil auf externe Einflüsse zu reagieren. Dadurch können sie sich stets einen Schritt voraus im Hinblick auf sich ändernde Marktanforderungen, Wettbewerbsstrategien und regulatorische Vorgaben positionieren. Die daraus resultierende betriebliche Flexibilität und optimierte Prozesse führen zu einer niedrigeren Kostenstruktur und einer schnelleren Produktion hochwertiger Waren, was wiederum zu einer Steigerung der Gewinnmargen führt.
Die Integration von PLM und SCM bietet somit eine Vielzahl von Vorteilen, die über die Einzelanwendungen hinausgehen. Unternehmen, die diese Integration nutzen, sind besser positioniert, um in einer sich ständig wandelnden Geschäftsumgebung erfolgreich zu sein.
Das Supply Chain Management ist ein essenzieller Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung. Durch die intelligente Koordination von Beschaffung, Produktion und Distribution werden Kosten gesenkt. Die Kundenbedürfnisse können leichter erfüllt werden. Da die Wirtschaft verstärkt auf agile und resiliente Lieferketten setzt, hat SCM nach langer Tradition auch viel Zukunft vor sich. Insbesondere die fortschreitende Integration von Technologien wie IoT, KI und Cloud-Computing wird daran weiterhin einen großen Anteil haben.
Das Supply Chain Management umfasst die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Aktivitäten, die mit der Beschaffung, Produktion und Distribution von Produkten verbunden sind. Durch eine optimierte Lieferkette können Unternehmen ihre Produkte schneller auf den Markt bringen, die Qualität verbessern und gleichzeitig die Kosten reduzieren.
Eine effiziente Lieferkette besteht aus verschiedenen Komponenten, die nahtlos zusammenarbeiten müssen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Dazu gehören die Beschaffung von Materialien und Rohstoffen, die Produktion, die Lagerhaltung, der Transport und die Distribution der Produkte. Durch eine effiziente Koordination und Integration dieser Komponenten können Unternehmen ihre Lieferkette optimieren und die Effizienz steigern.
Effizientes Supply Chain Management bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Durch eine optimierte Lieferkette können Unternehmen die Kosten senken, die Reaktionsfähigkeit verbessern, die Kundenzufriedenheit steigern und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Ein effizientes Supply Chain Management ermöglicht es Unternehmen auch, ihre Lieferantenbeziehungen zu verbessern, die Qualität der Produkte zu steigern und eine bessere Transparenz entlang der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.
Ein ausgereiftes PLM-System enthält in der Regel Lieferantenmanagement-Funktionen, um die Zusammenarbeit zu koordinieren. Die erweiterten PLM-Funktionen stellen eine nahtlose Datenkommunikation sicher, um die besten Lieferanten bzw. Produkte zu ermitteln.