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In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie sich die CSRD, die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, auf Unternehmen auswirkt.
In einem Interview mit Maria Groth, Chief Sustainability Officer bei TECHNIA, erfahren Sie mehr über die Bedeutung der CSRD und wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit in die Unternehmenstätigkeit zu integrieren.
Wir werden außerdem aufzeigen, wie PLM Unternehmen bei der Erstellung detaillierter und umfassender Nachhaltigkeitsberichte, die den Anforderungen der CSRD an Transparenz und Rechenschaftspflicht genügen, unterstützt.
Für Unternehmen, die PLM als wichtigen Treiber für Veränderungen und Nachhaltigkeit nutzen wollen, wird Frau Groth abschließend Tipps geben – gerade im Hinblick auf die sich verändernde Regulierungslandschaft wie der CSRD.
Maria Groth ist Chief Sustainability Officer bei TECHNIA und somit verantwortlich für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie sowie für die Zusammenarbeit mit und die Betreuung von Kunden. Seit fast 11 Jahren hat Frau Groth bei TECHNIA und früheren Arbeitgebern verschiedene PLM-Bereiche aktiv mitgestaltet, darunter Produktmanagement, Änderungsmanagement und Material Compliance Management.
Groth betont, welche entscheidende Rolle PLM bei der Förderung von Veränderungen spielt, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit.
“PLM ist von zentraler Bedeutung, um den Wandel – vor allem im Bereich Nachhaltigkeit – voranzutreiben, da es einen ganzheitlichen Ansatz für das Verwalten von Produkten während ihres gesamten Lebenszyklus darstellt. Dank dieses umfassenden Überblicks können Unternehmen in jeder Phase nachhaltige Praktiken einbeziehen, von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zu Fragen des End-of-Life. Dies trägt zu einem umweltfreundlicheren und sozial verantwortungsvolleren Geschäftsansatz bei.”
Mit der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) wurden neue Vorschriften für die Unternehmensberichterstattung zur Nachhaltigkeit eingeführt. Für mehr als 50 000 weltweit agierende Unternehmen, die einen Jahresumsatz von bis zu 150 Millionen Euro anstreben, darunter auch Unternehmen, die in der EU tätig sind und/oder in die EU exportieren, ist die Einhaltung der CSRD-Anforderungen obligatorisch.
Die ersten Unternehmen müssen die neuen Regeln im Geschäftsjahr 2024 erstmals in den Berichten berücksichtigen, die sie dann 2025 veröffentlichen.
Der von der Europäischen Kommission initiierte European Green Deal ist
ein umfassender Plan, um die Europäische Union (EU) zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Klimawandel und Umweltschäden stellen eine erhebliche Bedrohung für Europa und die Weltgemeinschaft dar.
Der Green Deal zielt darauf ab, die EU in eine moderne, ressourcenschonende und wettbewerbsfähige Volkswirtschaft umzubauen. Die im Dezember 2019 angekündigte Initiative beschreibt eine Strategie für politische Maßnahmen und Aktionen zur Bewältigung des Klimawandels, der Umweltzerstörung und verschiedener Nachhaltigkeitsfragen.
Investoren, Stakeholder, zivilgesellschaftliche Organisationen und Verbraucher können so im Rahmen des European Green Deal einschätzen, wie es um die Nachhaltigkeit von Unternehmen bestellt ist.
Die CSRD verlangt von den Unternehmen, dass sie darüber Rechenschaft ablegen, wie Nachhaltigkeitsaspekte ihre Geschäftstätigkeit finanziell beeinflussen und umgekehrt, wie sich ihre Geschäftstätigkeit auf Umwelt, Klima und Gesellschaft auswirkt.
Mit der Umsetzung der Prinzipien der CSRD und des European Green Deal erfüllen die Unternehmen nicht nur die gesetzlichen Anforderungen, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft für Europa und die Welt.
Laut Groth ist, “die CSRD nur eine von vielen gesetzlichen Anforderungen, die Unternehmen zu erfüllen haben. Doch die PLM-Plattform kann auch dabei helfen, verschiedene umweltrechtliche Vorgaben zu erfassen, zu verwalten und darüber zu berichten.”
Die Addnode-Group hat die sechs globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, ermittelt die für das Unternehmen am relevantesten sind. In diesen Bereichen können die Unternehmenssparten von Addnode einen wesentlichen Beitrag leisten.
Die globalen Ziele und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zielen darauf ab
TECHNIA ist fest davon überzeugt, dass die Umweltbelastungen durch eine kontinuierliche Verbesserung interner Arbeitsabläufe reduziert werden müssen. Unsere Qualitäts- und Umweltrichtlinien liefern eine Anleitung, wie Prozesse, Produkte und Dienstleistungen laufend optimiert werden können, um Kundenanforderungen zu erfüllen oder gar zu übertreffen.
Nachhaltige Entwicklung, wie sie von der Brundtland-Kommission der Vereinten Nationen definiert wurde, bedeutet, die gegenwärtigen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, deren Bedürfnisse zu erfüllen. Diese Verantwortung wird bei TECHNIA in vier Hauptpunkten formuliert:
Ein PLM-System dient dem Ressourcenmanagement, der Qualitätskontrolle und Effizienzsteigerung. Es ermöglicht die nahtlose Zusammenführung von Menschen, Prozessen und Daten, so dass ein Unternehmen in die Lage versetzt wird, die dreifache Zielsetzung – Mensch, Umwelt und Ertrag – besser und effizienter zu verwirklichen. Für das Management der CSRD und anderer Compliance-Bereiche sowie der Nachhaltigkeitsstrategie spielt PLM eine entscheidende Rolle.
Die Einbindung der CSRD in PLM ist unerlässlich, da sie die Einführung nachhaltiger Praktiken fördert, das Erreichen von Umweltzielen erlaubt, die Entscheidungsfindung bei strategischen Fragen erleichtert, die Einhaltung von Vorschriften sicherstellt und die Innovation in der Produktentwicklung vorantreibt.
Groth unterstreicht die zentrale Bedeutung von PLM: “PLM spielt eine entscheidende Rolle bei der Erstellung detaillierter und umfassender Nachhaltigkeitsberichte, indem es die erforderlichen Daten und Tools bereitstellt und eine vollständige Nachverfolgbarkeit gewährleistet.”
Auch sollte man bereits in einem frühen Stadium die Lieferkette einbeziehen, um wertvolle Erkenntnisse über Materialien und Prozesse zu gewinnen.
Groth weiter, “Die frühzeitige Einbindung der Lieferkette ist wichtig, um Informationen über Materialien und Prozesse zu erhalten, um sowohl für das gelieferte Material oder die Dienstleistung als auch für die soziale Verantwortung der Unternehmen Vorgaben zu machen. So kann eine verantwortungsvolle Belieferung und die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften gewährleistet werden.”
Auch wenn der Weg zu Netto-Null-Emissionen nur schrittweise vorangeht, müssen Unternehmen erkennen, dass die Implementierung eines robusten Product Lifecycle Management (PLM)-Systems ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Produktion ist.
“Zunächst einmal müssen natürlich die verschiedenen Anforderungen, die für Ihr Unternehmen und Ihre Produkte oder Dienstleistungen gelten, im Detail erfasst werden, einschließlich der gesetzlichen Anforderungen wie CSRD. Außerdem gilt es, die Nachhaltigkeitsüberlegungen in die strategische Planung und Produktentwicklung während des gesamten Lebenszyklus einzubeziehen. Die gesetzlichen Anforderungen werden immer mehr und ändern sich schnell. Daher muss auch das PLM-System flexibel sein und kontinuierlich weiterentwickelt werden, um das Unternehmen über viele Jahre hinweg begleiten zu können.”
PLM-Lösungen spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen, indem sie die Entwicklung von Produkten in geschlossenen Kreisläufen erleichtern.
“PLM ist eine Plattform, die die Produkte eines Unternehmens von der frühen Designphase über den gesamten Lebenszyklus hinweg begleitet. Indem man Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Anforderungen von Anfang an einbezieht, können optimierte Materialien und Prozesse mit möglichst geringen negativen Auswirkungen entwickelt und auf den Markt gebracht werden.”
Ziel dieses Ansatzes der Produktentwicklung ist es, aus Produkten an Ende ihres normalen Lebenszyklus möglichst viel Energie, Ressourcen und Materialien zurückzugewinnen.
Das Gute daran ist, so Groth, dass mit diesem Mindset und der Unterstützung der Plattform nicht nur die Produkte nachhaltiger werden, sondern auch eine höhere Kosteneffizienz erzielt wird.
“PLM und das Konzept des virtuellen Zwillings sind für Unternehmen in Zukunft von strategischer Bedeutung, denn nur so können unter Einhaltung der Vorschriften für einen echten Wandel in Sachen Nachhaltigkeit sorgen.”
Das Product Lifecycle Management (PLM) trägt aufgrund folgender Funktionen wesentlich zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft bei:
Die Virtual Twin Experience ist ein Katalysator für nachhaltige Innovation, welche die gesamte Produktentwicklung revolutioniert. Der virtuelle Zwilling überschreitet die Grenzen des bisherigen statischen digitalen Zwillings hin zu einem dynamischen digitalen Modell, das Ressourcen, Produkte und Ihr Wertschöpfungsnetzwerk in Echtzeit miteinander verknüpft.
Durch die Nutzung von Echtzeitdaten erleichtert diese immersive Anwendung die Visualisierung, Modellierung und Simulation komplizierter Produkte und Abläufe, wodurch Sie in die Lage versetzt werden, fundierte Entscheidungen zu treffen und optimale Ergebnisse zu erzielen.
“Verbotene und eingeschränkte Materialien und Chemikalien werden vermieden, mit Hilfe von Simulationen wird das Design unter dem Gesichtspunkt des Materialverbrauchs optimiert, effiziente und energieoptimierte Produktionsprozesse und -anlagen kommen zum Einsatz, Simulationen validieren Designs und der Bau physischer Prototypen erfolgt erst, wenn ein bereits ausgereiftes Design entwickelt ist. Modulare Konstruktionskonzepte ermöglichen die Wiederverwendung von Produktfamilien und -modellen, berücksichtigen schon während der Konstruktionsphase die Wartungsfreundlichkeit und unterstützen so ein zirkuläres Konzept.”
Einerseits bietet die CSRD diverse Vorteile, andererseits stellt sie die Unternehmen auch vor erhebliche Herausforderungen hinsichtlich der Berichterstattung. Durch die Nutzung des in PLM enthaltenen LCA-Moduls können Unternehmen jedoch die wichtigsten Nachhaltigkeitsdaten berechnen und analysieren. Dazu gehören wesentliche Komponenten des Nachhaltigkeitsreportings wie CO2-Fußabdruck, Energieverbrauch, Wasserverbrauch und Abfallerzeugung.
Die Lebenszyklusanalyse ist ein leistungsfähiges Tool innerhalb von PLM, mit dem Unternehmen nicht nur die Berichtspflicht erfüllen, sondern auch ihre Umweltauswirkungen proaktiv angehen und verbessern können.
Bei diesem integrierten Ansatz kommt die entscheidende Rolle von PLM zum Tragen. Die Anwendung hilft, die komplexe Nachhaltigkeitsberichterstattung zu bewältigen und umweltfreundlichere und innovativere Produkte zu entwickeln.
Durch gemeinsame Arbeit können wir eine Welt gestalten, in der nachhaltige Produkte zum Standard werden, die Ressourcen schonen, Abfälle minimieren und unsere Umwelt so zu bewahren, dass auch künftige Generationen gut darin leben können.
Ist Ihr Unternehmen bereit, das Thema Nachhaltigkeit ernst zu nehmen? Erfahren Sie mehr über die praktischen Tools und Prozesse, die Sie schon heute implementieren können, damit Ihre Produkte einen Beitrag zu einer saubereren und grüneren Zukunft leisten.