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“Ich komme aus einer sehr traditionellen B2B-Branche, in der es riesige Chancen dafür gibt, bestehende Geschäftsmodelle durch digitale Technologie und Innovationen zu erweitern. Das Konzept, nur ein physisches Produkt zu haben, ist veraltet. Sie benötigen eine Kombination aus physischen und virtuellen Produkten, zum Beispiel Sensoren mit Prognosealgorithmen, die vorhersehen, wann bestimmte Maschinenteile ersetzt werden müssen. Es gibt heute gewaltige Möglichkeiten, neue Dienstleistungen um ein bereits vorhandenes Produkt herum zu erstellen. Unglücklicherweise sind aber viele Unternehmen nicht in der Lage, diese Möglichkeiten auch zu erkennen.”
“Der Schlüssel liegt darin, kein statisches Geschäftsmodell mehr zu haben. Selbst IKEA hat beispielsweise kürzlich in der Innenstadt von Stockholm einen kleinen Ausstellungsraum nur für Küchen eröffnet, in dem Kunden Produkte ausprobieren und dann für die Lieferung nach Hause bestellen können. Und Amazon hat in den USA Whole Foods erworben, um es als sichtbares Schaufenster für seine Produkte zu nutzen.”
“Ja. Es ist unglaublich wichtig, die Menschen nicht aus den Augen zu verlieren. Technologie ist ein Werkzeug. Der Schlüssel liegt jedoch darin, die Menschen zu finden, die über das Wissen verfügen, dieses Werkzeug einzusetzen. Dies ist der einzige Weg, neue Ideen und die Kraft der Innovation sinnvoll für Ihr Geschäftsmodell zu nutzen.”
“Ein essenzieller Aspekt ist, nicht zu weit in die Zukunft zu schauen. Sie müssen sich darauf konzentrieren, das bereits Vorhandene zu verbessern, indem Sie es vielleicht Jahr für Jahr um 5 – 10 Prozent verändern. Man sollte nicht versuchen, 100 Prozent zu verändern.
Ein Geschäftsmodell kann immer nur ein Spiegel für die Wünsche Ihres Kundenstamms sein. Wenn Sie Ihrem Kundenstamm zu weit vorauseilen, werden diese Ideen keinen Erfolg haben. Versuchen Sie nicht, voraus zu ahnen, was in 10 Jahren sein wird, weil das irrelevant ist.”
“Sie müssen alle digitalen Tools als nützliche Hilfsmittel sehen und dann die richtigen Tools auswählen, um Ihr Geschäftsmodell in einer Weise zu entwickeln, die für Ihren Kundenstamm relevant ist. Letztendlich ist es der Kunde, der darüber entscheidet, was ein Erfolg wird. Nicht das Unternehmen. Traditionelle Unternehmen arbeiten immer noch mit einem Denkansatz, der von innen nach außen gerichtet ist und nicht von außen nach innen. Um es anders auszudrücken: Unternehmen sollten von außen – mit dem Kunden – beginnen und dann nach innen in Richtung des Unternehmens arbeiten.”
“Der Anteil des Personals, dass direkt an der Produktion beteiligt ist, wird weiter abnehmen. Nehmen wir Scania als Beispiel. Heute ist nur noch etwa ein Drittel der Beschäftigten in der Produktion tätig. Vor zwanzig Jahren waren es noch zwei Drittel.”
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Foto: Ernst Henry Fotograf
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