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Als Standardapplikation in Zusammenarbeit mit führenden deutschen Automobilherstellern für OEMs und Zulieferer entwickelt, lassen sich internationale Vorschriften, Normen und Standards einfacher, schneller und kosteneffizienter umsetzen und einhalten. Aber CAVA birgt das Potential in Zukunft auch weitere Bereiche von sich zu überzeugen. Der erste Schritt hin zu Luftfahrt, Schiff und Bahn ist bereits getan.
Das Karlsruher Software-Unternehmen TECHNIA ist ein Spezialist, wenn es um fachspezifische Prozessteuerungen in verschiedenen Industriebranchen geht. Besonders im Automobilbereich hat man sich einen Namen gemacht – mit CATIA Automotive Extensions Vehicle Architecture, kurz CAVA. Wie der Name bereits verrät, basiert die Lösung auf CATIA. Die vollständig in CATIA integrierte Software ist speziell auf die Anforderungen in der Fahrzeugentwicklung zugeschnitten.
Mit CAVA kann man während der gesamten Prozesskette sicherstellen, dass sämtliche gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Geforderte Industriestandards werden geometrisch abgebildet. Sie sorgen so für mehr Effizienz, verbesserte Wirtschaftlichkeit, und weniger Zeitaufwand während des gesamten Konstruktions- und Testablaufs.
Denkt man zurück, bedeutete die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und festgesetzter Standards einen enormen Zeitaufwand. Für jeden Test wurde ein physisches Modell erstellt und dieses getestet. Dieser Ablauf wurde gegebenenfalls mehrfach wiederholt, sollte ein Modell den Anforderungen nicht genügen. Die Einführung neuer Verordnungen oder die landesspezifischen Bestimmungen anderer Märkte bedeuteten ein erneutes Zurückkehren zum Modelltest.
Vor nun etwas mehr als einer Dekade wurde deshalb CAVA als Gemeinschaftsprojekt von TECHNIA zusammen mit Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen entwickelt. Das Ziel war, das Leistungs- und Flexibilitätsniveau bei der Durchführung von automatisierten Tests um ein Vielfaches zu erhöhen und gleichzeitig den Zeit- und Ressourcenaufwand erheblich zu senken.
Das CAVA-Gesamtpaket umfasst insgesamt sechs Module: CAVA OVA, oder Overall Vehicle Architecture, befasst sich mit der Gesamtstruktur des Fahrzeugs. CAVA Vision deckt die Anforderungen an die direkte und indirekte Sicht des Fahrers ab. Das Modul CAVA Safety ist für die Sicherheitsbestimmungen für Fahrzeuginsassen und Passanten zuständig. CAVA Manikin macht den Bewegungsraum im Fahrzeuginneren mittels eines zweidimensionalen Testdummys überprüfbar. CAVA Wiper simuliert die Wischgeometrie und ermöglicht so das Überprüfen der gewischten Fläche auf der Windschutz- oder Heckscheibe. Und CAVA Tools wiederum bietet mit Silhouette die Funktion, Geometrieumrisse zweidimensional abzubilden und so Oberflächen zu berechnen und Homologationszeichnungen zu erstellen.
Die Menüführung der CAVA Produkte entspricht in der Handhabung den Eigenschaften von CATIA V5 und 3DEXPERIENCE, sodass die einfache Verwendung mittels intuitiver graphischer Bedienoberfläche hohe Akzeptanz in allen Bereichen und bei allen Anwendern bewirkt.
Der größte Vorteil bei der Anwendung von CAVA liegt neben der gesteigerten Effizienz aber vor allem darin, dass die Software stets mit Updates versorgt wird. Ändert sich also eine Bestimmung oder kommt eine neue Vorgabe hinzu, so wird dies zeitnah als Aktualisierung der Software zugefügt. Damit können die Anwender überall auf der Welt sicher sein, stets die neusten, für sie geltenden Standards zu erfüllen. Darüber hinaus arbeitet TECHNIA eng mit Kunden aus aller Welt zusammen. Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge werden geprüft und ebenfalls berücksichtigt, sodass die Software sich stetig weiterentwickelt und verbessert. „Dadurch kommen wir auf etwa vier Releases pro Jahr“, schätzt Knut Stettnisch, Channel Sales Manager bei TECHNIA.
Zwar ist CAVA naturgemäß in der Automobilbranche zuhause, doch dies soll nicht so bleiben. Jüngst kam CAVA Vision erstmalig im Bereich Luftfahrt zum Einsatz – und weitere Industrien sollen folgen. „Als zukunftsorientiertes Unternehmen sind wir natürlich darauf aus, das Potential von CAVA auszunutzen und weiter auszubauen um neue Märkte zu erschließen“, erklärt Stettnisch. „Wir haben viele Ideen, und eine der besonderen Stärken von TECHNIA ist es ja, unsere Software genau an den Bedürfnissen und Anforderungen unserer Kunden auszurichten. Deshalb würden wir uns natürlich freuen, wenn das erste Projekt im Bereich Luftfahrt nicht die Ausnahme bliebe, sondern vielmehr nur der erste Schritt auf einem neuen Weg wäre. Schiene, Luft- und Schifffahrt – wir warten im Grunde nur auf einen Partner mit dem wir das in Angriff nehmen können.“
Redaktion: wyynot, Larissa Fritzenschaf
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